Romanische Burg

Auf einem Felsvorsprung über der Elbe wurde in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts eine massive Steinburg errichtet.

Der Standort war nicht zufällig gewählt, sondern strategisch sehr günstig gelegen, mit der Möglichkeit, die Wasserstraße, den Elbübergang und die Fernhandelsverbindung, den sogenannten Lausitzer Weg, zu kontrollieren. Die romanische Burg wurde wahrscheinlich nicht auf der "grünen Wiese" erbaut, sondern vermutlich stand hier seit dem 10. Jahrhundert eine bewachende Přemyslidenfestung.

Von der ursprünglichen romanischen Burg sind unter der nordwestlichen Terrasse des Schlosses die mit mehreren Türmen verstärkten Umfassungsmauern und ein großer ebenerdiger, teilweise unterkellerter Saal erhalten, der sich etwa auf der Höhe des heutigen Innenhofs befindet. Diese zweijochige Halle wurde von zehn Joche mit Kreuzgewölben umschlossen, die auf zentralen Säulen ruhen. Zum Palast gehörte auch eine kleine Kapelle, die sich in einem der Türme befand. Dank erhaltener Pläne aus dem 16. Jahrhundert weiß man, dass der Palast weiter nach Osten reichte und von einem massiven Rundturm gekrönt wurde. Es ist jedoch nicht klar, ob er zur gleichen Zeit wie der Palast gebaut wurde oder ob er jünger ist. Auch über die mögliche weitere Entwicklung der Burg oder die Art ihrer Befestigung ist nichts bekannt. Schon aus diesen Überresten geht hervor, dass es sich um ein bemerkenswertes Bauwerk handelte, das seinen Erbauern - den Prager Bischöfen, zu denen Roudnice damals gehörte - würdig war. Wir können jedoch noch nicht eindeutig feststellen, wer von ihnen der Gründer der Burg war. In der Regel werden zwei Kandidaten genannt, die zu den bedeutendsten Prager Bischöfen überhaupt gehören: Daniel (1148-1167) und Heinrich der Bretislaver (1182-1197).

Die Burg war die Lieblingsresidenz der meisten Prager Bischöfe und späteren Erzbischöfe. Auch Jan Hus sollte hier zum Priester geweiht werden. Obwohl die Burg während der Hussitenkriege militärisch standhielt, als sie 1425 von Bauern und Waisen belagert wurde, und auch die Prager Bürger 1428 keinen Erfolg hatten, zwangen die wirtschaftlichen Folgen der Kriege Erzbischof Konrad von Vechta zum Verkauf der Herrschaft Roudnice. Jan Smiřický war der erste einer langen Reihe von weltlichen Herren, die die Burg später umbauten, erweiterten und veränderten.

Weitere Informationen über Besichtigungen der Burg und des Schlosses.